
Stefan Schönegg: Enso
Loft
Nicht zufällig nennt Schönegg Komponisten wie La Monte Young, Terry Riley, Morton Feldman und Georg Friedrich Haas oder japanischen Gagaku als musikalische Inspirationen. Eine entschleunigte wie konzentrierte Arbeitsweise und ein damit einhergehendes Klangresultat im Spannungsfeld von Reduktion und Durchlässigkeit spiegelt sich im Namen des Quartetts wider: Ensō (japanisch 円相, runde Form, Kreis) ist ein kalligrafisches Symbol, das entweder als vollständig geschlossener oder noch geringfügig geöffneter Kreis gezeichnet wird. Im Zen-Buddhismus symbolisiert es den wertungsfreien Ausdruck des Augenblicks, der zugleich alles und nichts umfasst.
Musikalisch durchstreifen die vier Instrumentalisten in „ZYKLUS“, der zweiten Veröffentlichung des Quartetts, ein ganzes Leben, blicken auf entscheidende Stationen und beleuchten chronologisch unterschiedliche Phasen. Stets findet jeder Gedanke seine musikalische Entsprechung: Bisweilen entsteht ein Stück aus einer lakonischen Spielanweisung, der wiederum durch Schönegg bewusst limitierte kompositorische Materialien zugrunde liegen. Plötzlich blitzt eine Melodie auf, geboren aus einer harmonischen Verbindung im Rahmen freier Improvisation. Sie bleibt, wird weitergesponnen, um sich schließlich wieder aufzulösen. Wie in jeder Musik spielt Zeit auch hier die Hauptrolle. Jedes akustische Ereignis durchströmt Vergänglichkeit – ist sie vom Quartett Enso aber erst einmal zum Haiku komprimiert, vermag sie sich schier endlos auszubreiten und das Leben, dieses unergründliche Rätsel, als solches anzunehmen.
ZYKLUS – Release 09/2019 auf IMPAKT Records
stefanschoenegg.de/enso/
„Like painters, Schönegg and his band create on ‘Enso’ small studies in one elegant movement, effortless and fluid. It’s an intriguing collection from a talented musician of whom we should be aware in the future.“ (The Free Jazz Collective, 3/2017)
„Konsequent agiert das Quartett getreu dem Motto: Weniger ist mehr. Reduktion wirkt hier aber nie manieristisch, sondern strahlt eine dem musikalischen Resultat immer dienende Natürlichkeit aus. Trotz oder gerade wegen dieser Zurücknahme können sich die Klangvorstellungen der vier Instrumentalisten ideal entfalten.“ (Musiktexte 154, 8/2017)
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